Aberglaube in der Piraterie

>Zurück zur Geschichte<

Wie es in der damaligen Zeit üblich war, hatten auch die Piraten vor vielen Dingen Angst.

Doch wovor genau? Von ein paar der üblichen Aberglauben möchte ich hier berichten.

Frauen an Bord

Wer schon einmal Fluch der Karibik gesehen hat, der kennt diese Sorge bereits. Frauen an Bord bringen Unglück. Und das zu Recht, denn stellt euch nur einmal ein Schiff vor mit lauter „unausgelasteten“ Männer, welche seid Wochen auf See waren und keine Frau besaßen. Eine Frau würde den Männern da ziemlich den Kopf verdrehen und Unordnung an Bord bringen. Wenn die Bande dann noch aus Schurken bestand, dann konnte es auch schnell mal für die Frau ungemütlich ausgehen. Es ist daher auch ein wenig zu ihrer Sicherheit. Die Angst ging sogar so weit, dass manche Matrosen keine Heuer verlangten, wenn eine Frau an Bord war, denn in diesem Fall wurde sein Name nicht in der Heuerliste erwähnt und er zählt offiziell nicht als Besatzung des Schiffes. Dennoch ist es durchaus vorgekommen, dass Frauen an Bord waren. Meist verkleidet, so wie die berühmten Piratinnen Anne Bonney oder Mary Read. Teilweise kamen aber auch Frauen an Bord, als Begleitung für ihre Männer oder als Schiffspassagiere (bzw. Geiseln).

 

Andere Personen

Nicht nur Frauen brachten Unglück, sondern auch Pfaffen, Missionare, Freidenker, Rechtsanwälte und Verbrecher.

 

Anpassung der Schiffe an die See

Die See lauert voller Gefahren und Seeungeheuer. Was tut man dagegen? Ganz einfach: Das Schiff als Seemonster tarnen. Doch, das gab es tatsächlich! Fischerboote wurden zum Beispiel als Seetiere verkleidet und Schiffe bekamen auch gerne mal Augen. Wenn das nicht kreativ ist! Mit Sicherheit kann man sagen, dass diese Seeleute definitiv nicht von einem sehr großen Seemonster verschluckt wurden. Daher muss es wohl funktioniert haben 😉

 

Pfeifen

Es wird an Bord nicht gepfiffen! Wirklich nicht. Das kann Stürme heraufbeschwören und das will doch keiner oder?

 

Kratzen am Stage

Das Kratzen am Stag (so werden alle Absteifungen in Längsrichtungen des Schiffes bezeichnet) soll hingegen Wind bringen. Also Wind den man zum Segeln braucht.

 

Münzwurf ins Meer

Wer One Peace gelesen hat, der wird vielleicht auch hiervon schon einmal gehört haben. Um eine sichere Überfahrt zu gewährleisen, wird eine Münze über Bord geworfen. War das vielleicht der Vorläufer von den heutigen Wunschbrunnen? Wer weiß, aber ein häufiger Aberglaube war es zu der damaligen Zeit definitiv.

 

Annageln eines Fischkadavers

Wenn man ein Haifischkadaver oder eine Walflosse ans Boot bzw. Schiff nagelt, dann soll sich die Kraft und Schnelligkeit der Tiere auf das Gefährt übertragen. Ein Ritual wo ich doch recht zufrieden bin, dass es nicht mehr Brauch ist. Wie es Metusa schon in dem Lied Hüter der Meere beschreibt, solch arme Geschöpfe müssen beschützt werden!

 

Freitag bringt Unglück

Freitag fuhren keine Schiffe aus, denn es bringt Unglück (besonders Freitag der 13te). Der Glückstag war hingegen Sonntag. Wenn ihr also eine Schiffsfahrt machen wollt, dann verschiebt das lieber auf einen sonnigen Sonntag.

 

Katzen bringen Glück

Eine Katze an Bord bringt Glück, denn sie fangen die lästigen Mäuse, welche sich über die Vorräte her machen könnten. Dies weicht natürlich ein wenig von der Verfilmung von der Schatzinsel ab (der Vierteiler aus dem Jahr 1966) wo es hieß „Katze an Bord, Glück hinfort“. Dies bezog sich aber vielleicht nur auf schwarze Katzen wer weiß 😉

 

Tote Seelen in Seevögel

Wo kommen eigentlich die Seelen der Verstorbenen hin? Ganz einfach, sie gehen in die Körper von Seevögeln wie Möwen, Albatrosse oder Sturmvögel. Ein wenig albern? Ja, aber so ist das halt mit dem Aberglauben. Die Vorstellungen sind manchmal sehr verrückt. Übrigens auch ein Aberglaube, der im berühmten Vierteiler der Schatzinsel (aus dem Jahr 1966) erwähnt wurde.

 

Davy Jones´ Locker

Wenn die Seele nicht in Vögel wandert, dann auf den Grund des Meeres. Die Seeleute gingen davon aus, dass Davy Jones in den Tiefen seine Schließfächer hat, wo er die Körper und Seelen der Verstorbenen einschließt. Hin und wieder wird auch der komplette Meeresgrund als Davy Jones´Locker bezeichnet. In Fluch der Karibik 3 gab es hingegen die Welt der Toten samt Insel, welche sich auf der „anderen Seite“ befand.

 

Grüner Blitz

In dem Moment wo die Sonne komplett untergegangen ist und hinterm Horizont verschwindet, entsteht ein kurzes grünes Leuchten. In Fluch der Karibik 3 ging man davon aus, dass dies ein Symbol dafür ist, dass eine verstorbene Seele zurück kommt. Im echten Leben ist dies nicht belegt und schien auch generell für die Seeleute nicht von Bedeutung zu sein.

 

Grüne Rumpffarbe

 

Wechseln des Schiffnamens

 

Waschen der Nationale (Flagge)

 

rabbit (Kaninchen) durfte auf den Schiffen nicht gesagt werden

 

 

Quelle und weitere interessante Befunde finden sich hier: Wikipedia

 

Kennt ihr noch weiteren Aberglauben? Dann schreibt mir die gerne in die Komentarrre.

Freizeitpirat Lucius

 

 

2 Antworten auf Aberglaube in der Piraterie
  1. Medusa sagt:

    Hallo,
    was ist denn jetzt mit Wechseln des Schiffsnamens? Wofür steht es?
    Frage wegen der Kurzgeschichte eines Literaturnobelpreisträgers.
    LG

    • Lucius sagt:

      Keine Ahnung warum ich den Artikel nie zu Ende geschrieben habe. Aber die Verlinkung zu Wiki steht drin. Dort steht unter Schiffsnamen:
      „Es war früher eine ausnahmslos männliche Domäne, zur See zu fahren, so könnte es sein, dass daraus das Bedürfnis entstand, etwas Weibliches um sich zu haben. Schiffe hatten im Mittelalter vorzugsweise „echte“ weibliche Namen. In der englischen Seeschifffahrtsgeschichte ist es selbstverständlich, Schiffe als weiblich zu bezeichnen, und diese Tradition könnte so auch nach Deutschland gelangt sein. Schiffsrümpfe haben immer schon an weibliche Formen erinnert, besonders während des Mittelalters. So wird zum Beispiel das Heck eines Schiffes auch als Achtersteven bezeichnet (eigentlich hinterer Bug, da sich der Steven sowohl vorn wie auch achtern befinden kann). Diese Bezeichnung wird zumindest im Plattdeutschen auch für das weibliche Gesäß verwendet. Zudem war in der Regel eine weibliche Galionsfigur bei der fast ausschließlich männlichen Besatzung weit beliebter als eine sächliche oder maskuline Plastik.

      Es gibt aber auch Ausnahmen von dieser Regel. Ein Schiff, welches einen Tiernamen trägt oder bekommen soll, heißt durchaus z. B. „Der Falke“, „Der Löwe“, oder es wurde von der Besatzung oft als männlich bezeichnet, hier als Beispiel, die Prinz Eugen, die von ihrer Mannschaft nur als der „Prinz“ oder „Eugen“ bezeichnet wurde (z. B. nicht die Harald Jarl). Ferner setzten sich auch Namensgeber oft über das ungeschriebene Gesetz hinweg; so ließ die HAPAG auf Wunsch von Kaiser Wilhelm II. die „Imperator“ auf „Der Imperator“ taufen. Auch gibt es Schiffe, bei denen ein „Heiliger“ Pate stand. Es gab z. B. einige Schiffe mit dem Namen des Hl. Andreas.“ Wikipedia

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