Schatzsuche (Review)
Mit Schatzsuche veröffentlichen die Mitglieder der Band Elmsfeuer ihr erstes Album und starten dabei mächtig durch. Besonders die schwungvollen Lieder, die mit Geige und Akkordeon eingespielt wurden, überzeugen vollkommen. Thematisch fehlt es dem Album vielleicht ein wenig an Abwechslung, aber gleichzeitig fühlt es sich auch gerade dadurch sehr rund und stimmungsvoll an. Dennoch erwarte ich beim nächsten Album ein wenig mehr musikalisch und gesangliche Abwechslung. Aber da jede Band bisher an ihren Alben gewachsen sind, wird dies sicherlich auch hier geschehen. Auch das Cover, welches von vielen Seiten gelobt wird, gefällt mir nur bedingt. Klar ich bin ein großer Fan von Risen 2 und dieses Bild hängt bei mir sogar als Poster an der Wand, aber es fehlt mir bei der Band irgendwie an Eigenleistung. Ich hätte mir lieber ein eigenes Cover gewünscht, welches beim sehen sofort an die Band erinnert. So denkt man nur an Risen 2 und das ist recht schade. Ansonsten bin ich aber mit dem Album sehr zufrieden und erwarte gespannt die zweite Scheibe. Kommen wir nun zu den einzelnen Titel.
Tracklist:
1. Intro
Ein wirklich schöner Einstieg, den ich mir für das nächste Album auch so wünschen würde. Solche kleinen Hörbucheinspieler erzeugen eine tolle Atmosphäre und lassen einen besser in die Piratenzeit eintauchen. Das eine Spieluhr verflucht sein kann, wusste ich noch nicht, aber die Überleitung zwischen Gesprochenen und Musikalischen Teil gelang dadurch wirklich wunderbar. Und während die leise Musik langsam an Volumen gewinnt und ins rockige übergeht, entsteht schon der echte Elmsfeuerklang. Genau so muss ein Einstieg sein. Beim nächsten mal erwarte ich ähnliches 😉 10 von 10 Dublonen.
2. Schatzsuche
Und schon geht es nahtlos über. Wer nicht auf die Trackliste schaut, der könnte noch glauben, wir befinden uns noch beim ersten Lied. Melodisch und Gesanglich der wohl mitreißendste Titel auf den Album. Rockige Musik, ein dominantes Akkordeon und im Hintergrund eine sanfte Geige. Hier gefällt mir alles und ich vergebe gerne 10 von 10 Dublonen.
3. Klaus Störtebeker
Ein Lied welches wohl bei einer deutschen Piratenband nicht fehlen darf. Es reißt nicht völlig mit, aber es ist auch nicht unbedingt schlecht. Es fehlt nur irgendwie ein Höhepunkt und klingt sehr ähnlich. Hier gebe ich nur 7 von 10 Dublonen.
4. Das wahre Leben
Ein Lied welches zeigt, dass man das Leben genießen soll und stets das Beste aus der Situation machen sollte. Und es ermuntert zum musizieren, was auch toll ist. Melodisch klingt es auch nicht sehr abwechslungsreich, aber verströmt dafür mehr Lebensfreude, weshalb ich hier 8 von 10 Dublonen vergebe.
5. Tavernenspektakel
Das Lied steigt gleich mit einer sehr tanzbaren Melodie ein und lädt zum feiern ein. Live sicherlich ein schönes Lied und ich traue der Band auch zu für viel Stimmung zu sorgen, aber auch hier hätte ich mir noch einen echten Refrain gewünscht, bei dem man auch mitsingen kann. So besteht das Lied nur aus sehr guten Strophen und einer wunderschönen Melodie, wirkt aber halt nicht komplett. Da die Melodie durchaus mitreißen kann, vergebe ich hier 8 von 10 Dublonen.
6. Die Schlange
Endlich ein Lied, welches ein wenig anders klingt. Und die Melodie klingt tatsächlich schon fast so wie eine falsche Schlange. Hier wird meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Die Instrumente heben sich schön von einander ab und bringen ihre eigenen Stärken ein. Der Text klingt ein wenig nach Saltatio Mortis, aber das ist ja nichts schlechtes. Daher vergebe ich hier 9 von 10 Dublonen.
7. Beim Klapperbautermann
Hach, hier muss ich einfach parteiisch sein. Die Melodie reißt sofort mit und für mich ist es auch tatsächlich das Schönste Lied auf den Album. Die Mischung aus Härte und feiner Melodie erzeugt wirklich extrem viel Stimmung. Gesang hätte dem Stück zwar ganz gut getan, aber ich vergebe trotzdem 10 von 10 Dublonen. (Klabauterbonus ;))
8. Der Seemann
Ein wunderschön ruhiges Lied, welches sich auch von den anderen Stücken abhebt. Solche melancholischen Lieder kommen auf einem Rockalbum immer gut an und dieses hier ist auch wunderbar gesungen und musikalisch unterlegt. Eindeutig 10 von 10 Dublonen.
9. Seeräuberleyd
Un hier geht es wieder schwungvoll weiter und das muss es auch. Toller Text, tolle Melodie und wunderbar zum tanzen geeignet. Hier gibt es auch wieder 10 von 10 Dublonen.
10.Unterm Sichelmond
Wohl eine Hommage an Schandmaul, welche ein ähnliches Lied geschrieben haben. Aber Elmsfeuer setzt es auch sehr gut um. Es klingt echt so, als würde Orient und Rock aufeinander prallen und Piratenmusik daraus entstehen. Wirklich sehr gelungen und auch hier gebe ich gerne 10 von 10 Dublonen.
11.Der zerbrochene Krug
Wieder ein Lied, welches typisch Elmsfeuer ist und gleich für gute Stimmung sorgt. Es ist zwar auch ein Lied, welches stark den anderen ähnelt und ein wenig monoton ist, aber dennoch überzeugt es auf seine eigene Art. Der schnelle Zwischengesang gefällt mir besonders und der Refrain. Daher vergebe ich hier 9 von 10 Dublonen.
12.Weltenrand
Elmsfeuer lässt das Album sanft rockig abklingen. Ein tolles Stück, auch wenn es wieder ein wenig monoton klingt. Doch das Ende ist dafür rundum gelungen und mit sanften Wellen und der zarten Melodie der Spieluhr endet alles. Intro und Outro sind wirklich extrem gelungen. Insgesamt vergebe ich hier aber nur 9 von 10 Dublonen.
Fazit (8 von 10 Dublonen)
Ein Debutalbum hat es nicht immer leicht, aber Elmsfeuer überzeugen definitiv mit ihrem eigenen unverwechselbaren Klang und Stil. Ich mag die Mischung und ich höre das Album auch gerne, doch bei der nächsten Scheibe erwarte ich definitiv mehr Abwechslung und Lieder, bei denen man als Fan auch mitsingen kann. Es fehlen einfach ein paar Hits, welche man auch selbst mal mit Gitarre nachspielen möchte oder halt mal lautstark mitgrölt. Ebenso würde ich mir wünschen, dass das Akkordeon bei bestimmten Lieder (da Abwechslung) auch mal die Führung übernimmt und eine eigene dominante Melodie spielt und der Rest begleitet dazu. Auch andere Rhytmiken und Gesangsstile können für Abwechslung sorgen. Wie es die Band machen wird, überlasse ich ihnen, aber mehr Frische und Abwechslung wirkt sicher wunder. Ansonsten ist das Album definitiv zu empfehlen, wenn man Musik mag, die man während der Autofahrt hören möchte oder nebenbei hört, wenn man einfach nur gute Laune und Stimmung braucht. Um ihr aktiv zuzuhören, braucht es aber noch einen Tick mehr. Ich bin gespannt aufs nächste Album 😉
Wie seht ihr es. Findet ihr die Titel sind abwechslungsreich genug oder seht ihr es doch genauso wie ich? Schreibt mir eure Meinungen ruhig in die Komentarrrrre.
Freizeitpirat Lucius
Ahoi!
Schön geschriebenes Alben-Review. 🙂
Viele Grüße, „Wa-hya“ von den Deckschrubbern (Elmsfeuer-Fanclub)
Hey wirklich toll, dass sich die Deckschrubber hier her verirrt haben. Ist mir eine große Ehre. Vielleicht sieht man sich ja beim „Pirates“, auch wenn da leider Elmsfeuer nicht spielt (ich habe es bisher noch nicht geschafft die Band live zu erleben. Eigentlich ein Frevel :)).