Plankrock (Review)
>Zum Hauptthema „Mr. Hurley und die Pulveraffen“<
Eine Frage die sich sicherlich schon viele gestellt haben lautet: Wie würden denn die Pulveraffen klingen, wenn sie ein wenig rockiger wären? Dieser Frage ging die Band nach und plante ein Konzert im Plank-rockigem Gewand. Dieses Konzert kam so gut an, dass sie beschlossen eine CD zu veröffentlichen und weitere Konzerte dieser Art durchzuführen. Mit an Bord sind Banana Joe an der E-Gitarre und Orgel, Mr. Nelsson am E-Bass und Dr. Zsoltberg am Schlagzeug. Zusammen machen sie Plankrock vom Feinsten, welches tatsächlich bei vielen Leuten Anklang findet. Bei mir leider nur bedingt, denn habe ich häufig das Gefühl, dass Musik an „Seele“ verliert, wenn sie mit zu harten Takten und Melodien zerdroschen werden. Aber das merkt man nur, wenn man selbst häufig alte Seemannslieder hört und diese auch richtig spürt. Für alle die schon von vorne herein gerne Rock hören, etwas zum tanzen suchen oder einfach nur Party machen wollen ist dieses Album sicherlich sehr gut geeignet. Da ich aber gerne und immer und sowieso rein subjektiv bewerte (und man diese Bewertungen auch nicht so ernst nehmen sollte), fällt mein Urteil bei dieser CD (für Pulveraffenverhältnisse) etwas schlechter aus. Aber lest selbst:
Trackliste:
1. Intro
Das Album wird durch ziemlich harte E-Gitarren Akkorde eingeleitet und will förmlich schreien „This is Plankrock!“. Ja, so hart und brutal erklingen die Klänge doch sonst ist es irgendwie nichts besonderes. Ganz normaler Hard-Rock halt. Nicht so mein Fall und ich vergebe dafür nur 2 von 10 Dublonen.
2. Geißel der See
Textlich ein sehr geniales Lied, wie ich bereits auf Grog´n Roll berichtet habe. Melodisch ist es natürlich aufgewertet und es mag dem ein oder anderen besser gefallen. Für mich ist der Unterschied einfach nicht groß genug vom Original. Das Original präsentiert sich nämlich auch recht schwungvoll und erzeugt enorme Stimmung. Daher ändert sich eigentlich vom Gefühl her nicht viel und ich wüsste nicht warum ich diese Version hören sollte. Daher nur 7 von 10 Dublonen.
3. Ode an die Lightning
Buckteeths Einstieg ist für mich irgendwie ein wenig misslungen. Es ist schon so wie ich es oben beschrieben habe. Das ist eigentlich ein getragener Teil und der Rhytmus zerstört die Atmosphäre die aufgebaut werden sollte. Den Rest finde ich aber tatsächlich sehr interessant. Kann sich hören lassen, bleibt aber auch hinter dem Original zurück. Ein Pluspunkt aber, dass sie es sich endlich getraut haben das Wort *** auszusprechen. Dafür gibt es einen Extrapunkt 🙂 8 von 10 Dublonen.
4. Die Legende von Daisy Jones
Das einzige Lied, welches bisher auf keinem anderen Album zu finden ist. Wer aber schon mal Glück hatte die Band live kennenzulernen, der wird es bestimmt schon einmal gehört haben. Das Lied ist eigentlich perfekt, bis auf das „gruselige“ Zwischenspiel, denn das klingt in den harten Tönen einfach nicht gruselig sondern „aufgedrückt“. Gerade das feine Glockenspiel macht doch die Atmosphäre aus. Die E-Gitarre hätte da lieber im Hintergrund bleiben sollen. Ansonsten passt der Rest und ich vergebe gerne 7 von 10 Dublonen.
5. Blau wie das Meer
Zu keinem Lied passt die Rockversion so gut wie zu diesem Lied. Für Partylaune und zum mitgrölen wunderbar geeignet. Da gebe ich auch mal 8 von 10 Dublonen.
6. Auf den Captain
Ein schicker Blues, der tatsächlich gut klingt. Solch eine Änderung wie bei diesem Lied hätte ich mir gerne häufiger gewünscht. Denn das Lied klingt wirklich sehr neu und frisch und hebt sich vom Original deutlich ab. Das könnte man sich tatsächlich auch als Konkurrenz auf dem MP3-Player packen. Hier gibt es 10 von 10 Dublonen.
7. Küss mich ich hab´ Skorbut
Das Lied klingt tatsächlich fast schon besser als das Original. Das liegt vor allem daran, dass es mehr Pep hat und das Zwischenspiel einfach voller klingt. Der Tango ist auch deutlicher betont und das Lied an sich musikalisch ein wenig abwechslungsreicher. Hier gebe ich auch gerne 10 von 10 Dublonen.
8. Gold allein
Auch eins der Besten Lieder von den Pulveraffen und hier ziemlich gut umgesetzt. Vor allem, dass die Band am Ende immer wieder etwas neues sinkt finde ich toll. Im Original heißt es:
„Gold allein macht nicht glücklich – dir geht es doch eigentlich gut
Gold allein macht nicht glücklich – drum wirf uns deins in den Hut“
Auf den Konzerten:
„Gold allein macht nicht glücklich – es ist doch alles OK
Gold allein macht nicht glücklich – also kauft davon unsre CD“
Und in der Plankrockversion:
„Gold allein macht nicht glücklich – das ist doch rein kosmisch nichts wert
Gold allein macht nicht glücklich – drum kauft Karten für unser Konzert“
Einfach nur genial und ich liebe die Selbstironie der Band 🙂 Am Ende gibt es auch noch ein bewegendes Statement was man als Plank-Fan tun sollte und dann klingt das Album langsam aus. Hier stimmt auch alles und daher gebe ich gerne 10 von 10 Dublonen.
Fazit (7,5 von 10 Dublonen)
Das Album ist nicht wirklich schlecht, aber da man die meisten Lieder bereits kennt und auch nur 8 Titel enthalten sind, fehlt irgendwie etwas, was einem dazu bewegt das Album noch einmal zu hören. Gerade die ersten Lieder schwächeln ein wenig und erst gegen Ende kommt ein wenig Abwechslungs und Pep in die Musik. Wer es lieber rockiger mag und auf Stimmung steht, dem kann ich das Album nur empfehlen. Wer eher so wie ich ist und Musik erleben möchte, wo man tatsächlich mitfühlen kann und daher die ganze Technik raus haben möchte, der sollte sich den Kauf lieber zweimal überlegen. Vor allem da die CD recht teuer ist. Abschließend kann man nur sagen: PLANK’S NOT DEAD!
Wie hat euch denn das Album gefallen? War es euch auch zu rockig oder hofft ihr, dass die Band weiterhin solche Projekte durchführt? Schreibt mir eure Meinung in die Komentarrrre.
Freizeitpirat Lucius
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