Pulverdampf

Pulverdampf (Rezension)

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Vroudenspil, Pulverdampf, Rezension

Das dritte Album der Freibeuter-Folk-Band Vroudenspil bleibt ihrem Stil treu, den sie auf „Tote Narren“ etabliert haben. Insgesamt wirkt die Musik aber deutlich abwechslungsreicher als im Vorgänger, auch wenn es ein wenig an Höhepunkten mangelt. Der Kurs den sie gesetzt haben ist aber definitiv der Richtige und ich erwarte für das nächste Album einen weiteren Sprung in die richtige Richtung. Aber kommen wir nun zu den einzelnen Titel.

 

Trackliste:

01. Ruf der Seele

Schon der Einstieg lässt erkennen: „Das ist Vroudenspil“, denn ihre Klänge sind echt einmalig. Schade das kein Intro wie in „Tote Narren“ eingespielt wurden, aber solch ein geniales Werk bekommt man sicherlich kein zweites mal hin. Ruf der Seele überzeugt aber auch, denn es ist ein schöner flotter Einstieg und verströmt sofort gute Laune. Vor allem gegen Ende wenn die Flöte einsetzt kommt frischer neuer Wind auf und lässt das Lied somit nicht langweilig werden. Durchaus gelungen ich vergebe gerne 9 von 10 Dublonen.

02. Stürz den Becher

Das Lied über Klaus Stürz den Becher (Störtebeker). Der Gesangsstil ist nicht ganz mein Fall und irgendwie fehlt dem Lied auch das melodische. Es klingt nur nach den Rhytmus und besinnt somit wenig „Leben“. Einzig die Pfeifen bringen ein wenig frische rein und daher gibt es noch 6 von 10 Dublonen.

03. Weißes Rauschen

Ein wenig härter, aber durchaus schön. Das Lied weiß zu überzeugen. Der raue Gesang, das Akkordeon im Hintergrund, dann die Flöten…es passt einfach gut zusammen. Vor allem der Wechsel zwischen hart und weich bringt Abwechslung herein und hebt den Refrain deutlich empor. Hier vergebe ich gerne 10 von 10 Dublonen.

04. Der Fluch

Ein wirklich schönes Lied, über ein wichtiges Piratenthema. Die Harmonisierung ist wirklich gut gelungen und auch der Text gefällt vollkommen. Es fehlt zwar irgendwie ein Höhepunkt, aber das muss ein Lied auch nicht unbedingt haben. Als Zwischentitel gefällt er mir wirklich wunderbar. Das macht für mich dann 9 von 10 Dublonen.

05. Reise nach Tortuga

Definitiv der Höhepunkt des Albums. Die Idee ist einfach nur herrlich und die Melodie wunderbar. Könnte ich stundenlang in Dauerschleife hören. Vom Stil her würde ich mir solche Lieder häufiger wünschen. Lieber ein wenig mehr in Richtung Folk und schwarzhumorigen Texten 🙂 10 von 10 Dublonen.

06. In der Halle des Dattelschnapskönigs

Kennt jemand in der Halle der Bergkönigs von Edvard Grieg? Aus der Klassik eins meiner Lieblingsstücke und definitiv das Vorbild für dieses Lied. Die Melodie befindet sich ja auch gut versteckt im Lied 😉 Die Version klingt extrem frisch und folkig. Es verströmt gute Laune und auch textlich überzeugt es. Wie bereits bei Reise nach Tortuga muss ich sagen: Genau so muss Musik sein! 10 von 10 Dublonen.

07. Lebensglut

Mhh hier fällt es mir wieder schwer. Es ist auf alle Fälle kein schlechtes Lied. Vor allem der Gesprächsteil (schon fast Rapmäßig) kommt gut und wirkt frisch. Und das sage ich als jemand, der mit Rap eigentlich nichts anfangen kann. Dennoch fehlt dem Lied irgendwie etwas besonderes. Ein frischer Refrain oder sonst was. So gebe ich aber nur 7 von 10 Dublonen.

08. Tanzt!

Ein echt geniales Lied, welches sofort ins Ohr geht und wo man sofort mitsingen möchte. Das Ziel ein Lied zu schreiben was zum tanzen bewegt ist definitiv gelungen. Könnte ich ebenfalls auf und ab hören. 10 von 10 Dublonen.

09. Plankentango

Ein wunderschöner Einstieg. Möwen, Meeren und ein Akkordeon. Was will man mehr? Doch das Lied selbst ist dann irgendwie nicht ganz so gelungen. Vielleicht liegt es daran, das zu der selben Zeit Grog´n Roll von den Pulveraffen herauskam, wo ebenfalls der Tango „Piratenbraut“ enthalten war und ich diese Lieder unvermeidlich miteinander vergleichen musste. Der Plankentango ist definitiv nicht schlecht und textlich auch amüsant, nur fehlt irgendwie etwas. Wahrscheinlich hätte dem Lied ein besserer Gesang besser getan. Ich weiß es nicht. 8 von 10 Dublonen sind es dennoch.

10. 12 Pfund

Recht rockig kommt dieses Lied daher. Ein Lied über Gemeinschaft und Gruppengefühl. Einer für alle, alle für einen. Und gemeinsam geht es denn in den Abgrund. Dem Lied hätte mehr Pep im Refrain deutlich besser getan. Ähnlich wie bei Cultus Ferox beim Lied „Blendwerk“, hätte man es auch hier machen können. Den Refrain als Höhepunkt gestalten und dann im Chor singen lassen. Mit einer kleinen Pause und dann richtig episch. So hätte ich das gerne gehabt. So klingt das Lied zu monoton und daher gibt es nur 7 von 10 Dublonen.

11. Land in Sicht

Wenn es Vroudenspil geschafft hat ein Lied zu schreiben, welches an „Gespräche im Wind“ herankommt, dann ist es dieses Lied. So sollte am Besten jedes Album enden. Wunderschön und Melancholisch. Vor allem der Refrain weiß zu überzeugen. Könnte ich stundenlang hören. Weiter so und stets Kurs voraus! 10 von 10 Dublonen.

 

Fazit (8,5 von 10 Dublonen)

Man merkt das Vroudenspil mit jedem Album ein Stückchen besser wird und sich Kritik zu herzen nimmt. Wurde ihnen beim vorherigen Album Tote Narren noch vorgeworfen ehr monoton zu sein, so merkt man hier schon deutlich mehr Unterschiede. Der Versuch Abwechslung reinzubringen wurde also angenommen. Dennoch ist es nur bedingt gelungen. Meiner Meinung nach ist nicht die Abwechslung das Problem, sondern die immer gleichen Instrumente. Mehr Vielfalt würden der Band gut tun. Die Flöten und Pfeifen ein wenig sparsamer einsetzen und mal Saiteninstrumente die Melodie spielen lassen. Oder gar das Akkordeon als Melodieführer nehmen. Solche Art von Abwechslung würde mir mehr zusagen. Dennoch ist das Album sehr gelungen und versprüht definitiv den Charme von verruchten Piraten. Ich bin gespannt was die Band auf der nächsten Scheibe veröffentlichen wird. Wir dürfen gespannt sein.

 

Und wie fandet ihr das Album? Ist es genügend abwechslungsreich oder meint ihr auch, dass mehr musikalische Abwechslung rein muss? Schreibt mir eure Meinung in die Komentarrre.

Freizeitpirat Lucius

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