Scheiß Schatzsuche (Review)
>Zum Hauptthema “Piratenpack”<
Der Name sagt schon viel über den Humor und die CD aus. „Scheiß Schatzsuche“ ist das erste und wahrscheinlich auch das einzige und einmalige Album vom Piratenpack. Ein wenig verrückt, mit extrem viel Humor, der aber manchmal auch extrem flach ausfallen kann, ein Gesang der im Piratensetting echt erfrischend und einmalig ist und eine Musik die schwungvoll gute Stimmung verbreitet.
Dennoch ist die Band nicht für jeden zu empfehlen, denn der Gesang ist nicht nur einmalig, sondern vom Stil her eher ein „Sprechgesang“. Das ist ein Stil den man mögen muss oder man wird nicht viel Spaß damit haben. Daher unbedingt mal in den Hörproben rein schnuppern. Ähnlich wie bei den Pulveraffen befindet sich auch auf dieser CD ein Hörspiel, welches als Grundlage für die Lieder steht. Dabei suchen das Piratenpack den Schatz von Long John Silver und wie es nunmal so kommt, verlieren sie das Schiff. Tja, Schuld war Mc Murder , der das Schiff fest machen sollte. Die Begründung von ihm will ich mal kurz zitieren: „Ich hab mir auf dem Schiff halt die Blase verkühlt und musste mal dringend hinters Schiff schiffen und da habe ich beim pressen und nessen es wohl vergessen“ 😉 Und naja so waren sie auf der einsamen Inseln gestrandet und kamen nicht mehr weg. Da Gummiehopse und Töpfe zum Topfschlagen alle auf dem Schiff waren blieb ihnen nichts anderes übrig als den Schatz zu öffnen. Doch es zeigt sich das dort kein Gold und Juwelen waren, sondern Rum und Instrumente. Alles was wahre Piraten halt brauchen. 🙂
Wunderschön bescheuert gemacht. Unbedingt mal reinhören. Bewerten werde ich nur die Lieder. Bei den restlichen Titel handelt es sich um das Hörspiel, welche recht lustig und humorvoll gemacht ist und den roten Faden darstellt.
Trackliste:
3. Feuertanz und Teufelsschwanz
Das erste Lied auf dem Album und es geht gleich schwungvoll zur Sache. Ein Stimmungslied für jede Piratenparty. Musikalisch relativ simpel und es erinnert mich sehr stark an „scheiß egal“ von Eric Fish und der Akkordeonteil sehr stark an das traditionelle Lied „Dillan Bay“ aber das ist definitiv nur Zufall. Alles in allem überzeugt der Einstieg schon beim ersten Ton. Gute Arbeit 🙂
5. Old Mc Mayer
Wenn das erste Lied von mir als schwungvoll bezeichnet wurde, so legt dieses Lied noch eine Schippe drauf. Vor allem das Akkordeon gefällt mir extrem gut. Der Gesang bildet einen guten Kontrast. Inhaltlich geht es um das Leben bzw. ableben von Old Mc Mayer. Das sind die üblen Sitten in der Piratentaverne. Gefällt. Das Youtube-Video ist aber irgendwie ein klein wenig verstörend 🙂
7. Immer volle Kraft
Eins meiner Lieblingslieder von der Band. Sehr schön gemacht und sehr kraftvoll. Das ist auch eins der Lieder, wo der Sprechgesang wunderbar zur Geltung kommt. Vor allem der Refrain, wo dann tatsächlich mal (wirklich) gesungen wird, ist umso schöner. „Wir sind die letzten wahren Korsaren! Wir nehmens von den Reichen, doch gebens nicht den Armen!“. Könnte ich in Dauerschleife hören. Echt toll.
9. Port Royal
Hach, ich liebe das Akkordeon. Die Melodie ist wirklich schön. Es geht um die Piratenstadt Port Royal, welche im Meer versunken ist. Aufgrund seiner Sünden? Wer mag das schon sagen. Was man aber sagen kann ist, dass dieses Lied vollkommen überzeugt. Auch definitiv eins der besten Lied von der Band.
11. Kriech aus deiner Koje
Was machen Piraten wenn sie früh aufstehen? Piratenaerobic! Und das geht am Besten zu diesem Lied. „Kriech aus deiner Koje, die Glieder gereckt, weck all die Lebensgeister die tief in dir versteckt!“. Schwungvoll wie gewohnt, dazu der Sprechgesang. Der Gesang geht sofort ins Ohr und bleibt dort auch eine Weile hängen. Tolles Lied. Wer sehen will, wie der Tanz geht (und wer viel Mut hat) der schaut sich am Besten mal die Hörprobe bei Youtube an 🙂
13. Ach wie lieb ich doch das Klingen
Meiner Meinung nach ein eher schwächeres Lied. Vielleicht weil es ein wenig zuviel quatsch auf einmal ist: „Ach wie lieb ich doch das Klingen jener Melodei, Ach wie lieb ich doch das Klingen wollüstiger Mädchenstimmen. Ach, das macht mich Geil!“ Ja und so geht es dann weiter. Er hört halt gerne Frauenstimmen. Die Melodie ist an sich sehr schön und wird dann auch recht schnell sehr schwungvoll, aber irgendwie fehlt etwas, damit es mit den restlichen Liedern mithalten kann. Im Vergleich daher für mich das schwächste Lied auf den Album.
15. Pollys Einmannbordell
Wenn ich von „Ach wie lieb ich doch das Klingen“ nicht ganz so begeistert war, umso mehr liebe ich doch dieses Lied. Eine Geschichte die unter die Haut geht. Eine Hexe (?) lässt Schiffe an Küsten zerschellen und lässt die Hilfesuchenden von Wölfen anfallen, so dass sie nicht mehr so schnell fliehen können. Polly ist die einzige Bewohnerin der Insel und betreibt ein „Einmannbordell“ ganz speziell für die „gestrandeten“ Opfer. Und „sie pflegte gut unsere Wunden, denn wir waren potentielle Kunden“. 🙂 So schön bescheuert und dennoch so dargestellt, dass man doch ein wenig Mitleid mit den armen Piraten empfindet. Denn Polly war extrem hässlich und „wer noch keinen Tripper hatte, glaubte mir der holte sich einen.“. Besonders gut fällt auch hier der Sprachgesang auf. Der Kontrast zwischen dem singenden Refrain und den sprechenden Strophen ist unglaublich passend. Definitiv mal reinhören.
17. Kopf ab
Auch eins meiner Lieblingslieder von der Band. Richtig schön piratig reißt das Lied einem in seinem Bann. Ein wenig brutal und freiheitsliebend, halt so wie die Piraten nunmal waren. Ein echter Pirat lässt sich von niemanden etwas sagen und verbreitet Angst und Schrecken. Legt euch besser nicht mit den Piratenpack an 🙂
19. Mausetod
Eigentlich ein Lied, welches eine wunderschöne Melodie hat, welche man stundenlang lauschen könnte. Dazu hat es einen wirklich tiefgründigen Text, der wirklich zum Nachdenken anregt. Zwei Mäusevölker bekriegen sich und dabei entsteht so viel Schaden, dass das Schiff davon unter geht (Holz wird gebraucht für die Schlösser und das Metall für die Waffen). Dadurch ging das Schiff unter und alle Mäuse sterben. Ist natürlich nur eine Fabel, denn in Wirklichkeit ist kein Tier so blöd wie der Mensch :). Die Aussage ist wirklich schön. Wir haben also eine schöne Melodie und einen extrem guten Text. Dennoch gefällt mir das Lied nicht so, denn beides passt irgendwie nicht so gut zusammen. Generell eignet sich für dieses Lied der Sprechgesang nicht wirklich. Eigentlich schade, denn getrennt voneinander passt beides wunderbar. Aber dafür gefallen mir die anderen Lieder umso mehr.
Fazit (8 Dublonen):
Im großen und ganzen überzeugt das Album total. Es strotzt vor Humor, ist schwungvoll, erzählt gute Geschichten und lässt einen einfach mal in die Piratenwelt eintauchen. Dennoch hätte dem Album ein paar reifere Witze sicherlich sehr gut getan und bei dem ein oder anderen Lied wäre ein echter Gesang auch besser gewesen. Aber das ist meckern auf sehr hohem Niveau. Ich finde die Band extrem gut und habe die CD schon auf und ab gehört. Gerade weil sie so anders ist, bringt sie für mich frischen Wind in meine Piratenmusik Sammlungen und somit wird die CD dort immer einen festen Platz haben. Wäre schön wenn auch noch weitere CDs folgen würden, auch wenn die Chancen eher schlecht stehen. Aber 8 von 10 Dublonen hat sich das Album definitiv verdient.
Kennt noch einer diese Band und hat sich die CD gekauft? Dann schreibt mir eure Meinungen ruhig in die Komentarrrre.
Freizeitpirat Lucius
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