Wichtige Fragen und Sorgen

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Suspended Coffee, Aufgeschoben

Hier werden alle kritischen Fragen aufgelistet, welche zu diesem Projekt aufkommen. Lest euch die Meinungen dazu durch und entscheidet selbst, wie ihr euch entscheidet.

 

Wichtige Fragen und Sorgen:

 

Verscheuchen die Bedürftigen nicht meine Kundschaft, wenn sie immer in meinem Kaffee lungern?

Auch wenn es möglich ist, dass sich Bedürftige (gerade im Winter) ins warme Haus setzen, ist es doch eher üblich, dass sie einen „Caffee to go“ bestellen. Das liegt daran, dass Bedürftige es nicht gewohnt sind im Mittelpunkt zu stehen und dies ihnen unangenehm wird. Sie suchen sich lieber ein Plätzchen, wo sie sich wohler fühlen. Aber auch wenn sie bleiben, sehen die restlichen Gäste nur, dass das Konzept aufgeht und dass die „Spende“ tatsächlich bei den Leuten ankommt. Außerdem ist es auch möglich, die freien Kaffees nur zu bestimmten Zeiten herauszugeben, wodurch die Bedürftigen nicht zur Hauptzeit erscheinen.

 

Warum ein Kaffee, wenn es auch möglich ist, direkt zu spenden?

Bei einer Spende weiß man nie, wofür das Geld ausgegeben wird. Manche Bedürftige finanzieren sich damit Alkohol, Zigaretten oder Schlimmeres, was mit aufgeschobenen Getränke nicht möglich ist. Außerdem ist die Anonymität auch ein Vorteil, denn dadurch, das sich Spender und Bedürftiger nicht kennen, ist die Hemmschwelle geringer, die Hilfe anzunehmen. Das ist gerade bei Personen von Bedeutung, die nicht soweit sinken wollen, dass sie betteln müssen, aber dennoch Hilfe benötigen.

 

Warum einen Kaffe spenden? Wäre Brot oder Obst nicht sinnvoller?

Suspended Coffee, beschränkt sich nicht auf einen Kaffee, sondern kann genauso erweitert werden auf Brote beim Bäcker, Haarschneiden beim Frisör, Hosen bei Geschäften etc. Jedes Geschäft kann gerne daran teilnehmen, es muss nicht der Kaffee sein. Deshalb gefällt mir der Name „Aufgeschoben“ auch besser, da er ein breiteres Feld beschreibt. Gemeint ist aber mit beiden Begriffen das Selbe.

 

Wird das System nicht von Schwindlern ausgenutzt?

Dies lässt sich nur schwer verhindern. In der Praxis zeigt sich aber, dass diese Kaffees von den Bedürftigen nur recht zaghaft angenommen werden, da die Hemmschwelle, sich zu „Outen“, doch sehr groß ist. Immerhin wird damit öffentlich gezeigt, dass man finanzielle Probleme hat. Diejenigen, welche sich also überwinden diesen anzunehmen, sind mit hoher Sicherheit bedürftig. Im Zweifelsfall heißt es aber auch hier: Solange die Hilfe bei den Bedürftigen ankommt, ist es völlig egal, ob ein oder zwei Betrüger mit durchgefüttert werden. Was zählt ist die Hilfe.

Können die Filialen nicht betrügen und aufgeschobene Kaffees wegfallen lassen?

Dies lässt sich nur bedingt kontrollieren, aber Vertrauen in die Einrichtung sollte hierbei das oberste Gebot sein. Um die Transparenz zu erhöhen, sollte aber der Ort, wo die Bons aufgehoben werden gut sichtbar aufgestellt werden, so dass jeder Besucher stets weiß, wie viele freie Kaffees noch zu haben sind. Wichtig aber auch hier: Das Projekt baut auf Vertrauen auf und dieses Vertrauen sollte zwischen einer Filiale und ihren Kunden bestehen, wenn sie an solch einem Projekt teilnehmen. Kontrollen würden auch wieder viel zu viel Geld kosten, welches lieber für direkte Hilfen ausgegeben werden sollten.

 

Warum nicht direkt spenden, sondern gleichzeitig noch eine Filiale unterstützen?

Bei direkten Spenden an Bedürftigen ist ungewiss, für was diese das Geld ausgeben. Nur wenige Personen wollen den Alkoholkonsum von Bedürftigen mit ihrem Geld fördern (wobei auch hier angemerkt werden muss, dass manche Obdachlosen nichts außer dem Alkohol haben, was ihnen Kraft zum weiterleben verleiht. Ich persönlich möchte den Alkoholkonsum trotzdem nicht unterstützen, dies sei aber jedem selbst überlassen). Durch Suspended Coffee wird genau ersichtlich, wohin die Spenden gehen und man kann sich gewiss sein, dass das Geld sinnvoll ausgegeben wird. Desweiteren unterstützt man seine Region und ein sozial eingestelltes Geschäft, an dem auch Arbeitsplätze hängen.

Woher wissen die Leute, ob es was „Aufgeschobenes“ gibt?

Hierfür haben sich verschiedene Systeme durchgesetzt. Das Bekannteste ist das „Bon im Glas System“. Hierbei wird der Kassenbon bzw. ein Marker in ein Glas getan. Immer wenn ein Bedürftiger einen Kaffee bekommt, wird ein Bon/Marker herausgenommen. Dadurch ist für jeden ersichtlich, wie viele Kaffees noch aufgeschoben sind.

Möglich wäre auch ein Wandbord, wo man die Bons oder Marker auf und abhängt.

Einige Einrichtungen benutzen auch ein Ampelsystem, um auch nach außen zu zeigen, ob es gerade einen aufgeschobenen Kaffee gibt oder nicht. Bei Grün gibt es etwas und bei Rot sind alle aufgeschobenen Kaffees bereits aus.

 

 

 

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