Vroudenspil – Panoptikum (Rezension)

Panoptikum (Rezension)

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Freudenspiel, Vroudenspiel, Panoptikum, Vroudenspil, Auge, Piratenmusik

Lange Zeit war es um die Band Vroudenspil still gewesen. Wichtige Mitglieder der Crew verließen das Schiff und besonders der Verlust des Sängers Ratz machte der Band zu schaffen. Umso schöner ist, dass die Band nun mit Don Santo einen neuen Frontsänger gefunden hat und mit alter Stärke und neuen Klängen zurück kommt. Panoptikum heißt übrigens übersetzt sinngemäß „alles was zum Sehen gehört“ und wurde früher als Begrifflichkeit für Kuriositätenkabinette oder Schauspielhäuser benutzt. Auf dem Album finden sich also Kunstwerke die man definitiv mal Live erleben sollte.

Trackliste:

1. Kaleidoskop

Das Comebacklied schlechthin. Schon beim ersten hören freut man sich einfach, dass die Band wieder da ist. Der neue Sänger passt auch wirklich sehr gut zum Stil der Band. Wie durch ein Kaleidoskop zeigt das Lied die unterschiedlichen Facetten der Musik und Themen. Man fühlt sich regelrecht in ein Schauspielhaus (oder Panoptikum) versetzt, indem die Band all ihre Werke und Errungenschaften zeigen. Musikalisch wechselt das Lied zwischen schwungvolle und tanzbare Rhytmen und ruhige/besinnliche Passagen, so dass es einen wirklich emotional mitnimmt. Wirklich ein genialer Eröffner.

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2. Tanzbär

Der nächste Titel geht genauso schwungvoll weiter. Inhaltlich widmet die Band ein Lied über ihr Maskottchen den „Tanzbären“ und der Fantasie aus Kindertagen. Denn der wilde Tanzbär steckt in jedem von uns. Wir müssen ihn nur freilassen und die Musik hilft uns sicherlich dabei. Schön ist auch, dass der Titel inhaltlich an den ersten angelehnt ist, so dass man sich immer noch im Schauspielhaus befindlich fühlt. Der Refrain geht sofort ins Ohr und lädt zum mitsingen ein.

3. Spuren im Sand

Ein Lied über Freundschaft und Verbundenheit. Musikalisch sehr verspielt und freudig. Man merkt richtig, wie die Band Spaß am komponieren hatte und alle Instrumente ineinander übergehen. Sicherlich auch ein Lied welches Live gut ankommen wird.

4. Rausch der Sinne

Ebenfalls ein Lied welches Live gut ankommen wird. Es lädt zum mitmachen und grölen ein. Wie auch im Lied davor ist es musikalisch sehr verspielt und viele Instrumente greifen ineinander über. Besonders gegen Ende werden sicherlich alle mitsingen.

5. Schein und Sein

„Nichts ist unendlich, so sieh das doch ein“…ich muss ehrlich sagen, dass die Melodie mich passagenweise an „Als ich Fortging“ von der Band „Karussell“ erinnert. Das mindert natürlich nicht die Qualität, denn wunderschön ist es allemal. Bei dem schönen Einstieg kann man nur ins träumen geraten, doch wer denkt dieses Lied wird eine ruhige Ballade der irrt sich. Genauso schwungvoll wie die restlichen Lieder geht es plötzlich weiter. Musikalisch hat man hier wirklich alles. Ruhige und schöne Passagen, schnelle und verspielte, tief gehende und atmosphärische Parts wechseln sich ständig ab und zwischendrin lädt das Lied immer wieder zum Mitsingen oder Grölen ein. Dazu ein gesellschaftskritischer Text über Kommerz und Kaufsucht. Ein Thema welches aktueller kaum sein könnte. Textlich und Musikalisch wirklich sehr stark. Es ist Beeindruckend wie die Band die Qualität wirklich über das gesamte Album hält.

6. Feuerteufel

Ein Lied über die fiktive Sagenfigur des Feuerteufels. Auch dieses Lied lädt zum mittanzen ein und brennt sich regelrecht in das Gehör. Aber schon etwas beängstigend wenn nach dem Hören des Albums der erste Ohrwurm „Brennt, brennt lichterloh!“ lautet. Live sollte es auch sehr gut ankommen.

7. Wanderer in Schwarz

Es interessant wie wenig man aus den ersten Tönen über den Charakter des Liedes schließen kann. Auch bei den anderen Liedern war es teilweise so. Diesmal startet das Lied schwungvoll und tanzbar, doch der Gesangspart ist dann vielmehr wie eine rockige Ballade und erzählt eine Geschichte über den Wanderer in Schwarz, der dich in die falsche Finsternis führt. Es ist sehr Metaphorisch gehalten, denn wer der Wanderer in Schwarz wirklich ist, muss jeder für sich interpretieren. Somit ein Lied welches besonders für Leute geeignet ist, welche gerne auch mal tiefer in die Texte eintauchen wollen. Für alle anderen ist es ein schönes Lied, welches vielleicht weniger zum tanzen einlädt, einen aber dennoch musikalisch mitnimmt und fesseln kann. Vor allem die etwas düsterer Atmosphäre tut dem Lied echt gut.

8. Menschenbild

Der Mensch reduziert auf seinen genetischen Code. Durch Evolution verändert oder gar im Labor (oder von Gott?) erschaffen. Der Code bestimmt dein gesamtes Leben und dein Schicksal und hat dementsprechend Macht über dich. Auch dieser Titel ist wieder tiefgehend und lädt zum interpretieren ein.

9. Aufgewacht

Das bisher (leider) einzige Piratenlied auf dem Album. Inhaltlich geht es um die Erweckung eines erweckten untoten(?) Piratens. Das ganze kann natürlich auch hier Metaphorisch gesehen werden. Weniger schwungvoll und tanzbar wie die restlichen Lieder aber dennoch hörenswert. Textlich gibt es aber hier deutlich Luft nach oben.

10. Selbsträcher

Ein Lied welches Kraft und Hoffnung schenkt. Sehr lebensbejahend und energiespendend. Selbsträcher steht hierbei wohl für jemanden der sich selbst Schaden zufügt um für etwas zu büßen, was er sich selbst nicht verzeihen kann. Musikalisch und textlich sehr gut umgesetzt.

11. Kleine Fabel

Jetzt kommt wieder ein sehr tanzbarer und schwungvoller Titel, der musikalisch wieder verspielt ist. Ähnlich wie das Lied davor gibt das Lied einem Kraft und soll helfen schwerere Situationen und Zeiten zu überstehen. Musikalisch eins der stärksten Lieder auf den Album.

12. Vanitas

Vanitas steht für leerer Schein, Eitelkeit und Nichtigkeit. Als Gedankenkonstrukt steht es dafür dass der Mensch keinen Einfluss auf das Leben hat. In dem Lied geht es um eine eitle Person, welche sich aufdrängt und sich als eine der größte Person der Welt sieht. Gleichzeitig fragt sie sich aber auch welchen Sinn oder Wert sein Leben oder gar die Liebe hat.

13. Seelenfrieden

Das letzte Lied stellt eine wunderschöne Ballade dar und ist tatsächlich auch das einzige wirklich ruhige Lied auf dem Album, zudem man nicht tanzen kann. Hier zeigt sich, dass Don Santo auch gefühlvoll singen kann. Das Lied nimmt einen emotional mit und wird sicherlich ein Höhepunkt jedes Vroudenspil Konzertes sein, bei dem man auch die Feuerzeuge hochhalten kann. Solch ein Lied darf natürlich auf keinem Album fehlen.

Fazit:

Insgesamt handelt es sich um ein sehr starkes Album mit vielen sehr tanzbaren Titel. Musikalisch hat die Band echt einen Sprung nach oben gemacht und alles klingt deutlich schwungvoller als die Alben davor. Es ist so schön wieder von Vroudenspil zu hören nachdem ich schon Angst hatte, dass die Band sich auflösen könnte. Aber sie ist mit neuer Stärke und Freude wieder da. Diesmal finde ich die Lieder auch Abwechslungsreicher als beim Album davor, auch wenn ein paar ruhige Lieder sicherlich auch noch reingepasst hätten. Ebenso vermisse ich wirklich die piratigen Lieder. So richtig war kein Piratenlied dabei, für die ich die Band eigentlich so liebe und auch hier auf der Seite zu listen habe. Es schmälert nicht die Qualität des Albums, aber ich hoffe, dass sie beim nächsten Album wieder thematisch näher an ihre Wurzeln rücken.

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Und wie fandet ihr das Album? Vermisst ihr auch die piratigen Titel oder ist es genau richtig wie es gerade ist?

Freizeitpirat Lucius

2 Antworten auf Vroudenspil – Panoptikum (Rezension)
  1. Great content! Super high-quality! Keep it up! 🙂

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