Gold – Pirates Latidues (Rezension)
von Michael Crichton
Über den Autor:
Michael Crichton (1942-2008) ist (neben vielen anderen Berufungen) ein US-amerikanischer Schriftsteller, der unter anderen Werke wie Jurassic Parc geschrieben hat und dadurch eine gewisse Berühmtheit erlangt hat. Innerhalb des Piratengenres hat er aber nur dieses eine Buch geschrieben und dieses wurde tatsächlich auch erst nach seinem Tod veröffentlicht. Interessanterweise tummeln sich darüber gewisse Gerüchte. Nach der einen Überlieferung, fand ein Kollege das Werk in einer Schublade von Crichton und es besteht die Möglichkeit, dass das Manuskript bereits 1990 fertig gestellt wurde und damals das Drehbuch für Fluch der Karibik darstellen sollte. Wahrscheinlich aber alles nur Gerüchte, interessant ist es aber schon, weshalb ich es hier auch erwähnt haben wollte.
Über das Buch:
Über das Buch spalten sich die Geschmäcker. Die eine Hälfte findet es äußerst spannend und mitreißend, während die andere Hälfte beim Lesen fast eingeschlafen wäre. Meiner Meinung nach handelt es sich bei diesem Werk um eins der Besten Piratenbücher die es gibt. Dies liegt vor allem, an der guten Recherche und der Detailverliebtheit. Der Autor bringt viele Daten und Fakten mit herein, welches einem die damalige Zeit und deren Gepflogenheiten näher bringt ohne aber langweilig oder ermüdend zu wirken. Hinzu kommt, dass es sehr kurzweilig geschrieben ist, daher kurze und schnelle Kapitel beinhaltet, die einem bei Stange halten. Der Autor verliert sich nicht in Unwichtigkeiten und treibt die Geschichte recht rasch voran. Ob 365 Seiten nun viel oder wenig sind, darüber lässt sich streiten. Für mich sind die Seitenzahlen völlig egal, solange die Geschichte schön geschrieben und präsentiert wird.
Inhaltlich geht es um den Protagonisten Charles Hunter, welcher ein Klischee des typischen Draufgängers ist und das unmögliche vollbringen will. Generell strotzt das Werk nur vor Klischees, denn wir hätten da noch einen Juden als Goldhändler, einen stummen und sehr muskulösen Schwarzen, Frauen die entweder halbe Hexen sind oder völlig hilfsbedürftig erscheinen usw. Aber das soll einem gar nicht stören, denn Klischees sind ja letztendlich nichts schlechtes, wenn das ganze gut umgesetzt wird (die Geschichte vom Held der die Frau in Not rettet findet ja erstaunlicherweise immernoch sehr großen Anklang und so ist es wohl mit vielen Klischees.).
Der aufgeweckte und mutige Hunter plant ein spanisches Handelsschiff zu kapern, welches voll mit Gold und anderen Edelmetallen beladen ist. Das Schiff gilt auf offenem Meer als unmöglich zu kapern, doch aus sicheren Quellen weiß der Protagonist, dass er notgedrungen vor Anker gehen musste. Das Problem ist nur, dass auch die Festung wo das Schiff im Hafen liegt, ebenfalls uneinnehmbar ist. Und trotzdem wagt Charles Hunter das unterfangen und beginnt die Planung.
Man merkt auch, dass das Buch sehr zu Superlativen neigt und dadurch versucht Spannung aufzubauen. Das mag nicht jedermanns Sache sein, aber mir hat diese Art durchaus gefallen und zum weiterlesen motiviert. Es ist einfach interessant festzustellen, wie er es denn doch geschafft hat.
Die Einzige Stelle, die mir nicht ganz so gefiel war der Angriff des riesigen Krakens. Bis dahin war das Werk nämlich durchaus realistisch und bediente sich keiner zweifelhaften Elemente. Mit dieser Aktion ging ein wenig die Ernsthaftigkeit des Werkes verloren, auch weil die Szene nicht sehr spannend präsentiert wurde.
Das Buch an sich ist eher ernst gehalten, auch wenn es witzige Momente gibt, die aber eher aus dem harten und zum Teil auch gefühllosen Charakter des Protagonisten entspringen. Manch einer mag in dem Werk auch eher ein Drehbuch sehen, da viele Szenen tatsächlich so aufgebaut sind (z.B. als Hunter die Mitglieder rekrutiert hat, was Szenenartig von statten ging). Aber auch dies sehe ich nicht als großen Nachteil. Alles in allem hat mich das Buch sehr gefesselt und ich habe es recht flott durchgelesen. Das sind immer recht gute Anzeichen für ein gutes Werk.
Wie folgt würde ich das Buch bewerten:
Humor: 2 von 10 Dublonen
Spannung: 9 von 10 Dublonen
Geschichte: 8 von 10 Dublonen
Charakter: 7 von 10 Dublonen
Schreibstil: 8 von 10 Dublonen
Gesamt: 8 von 10 Dublonen
Wer über Klischees und Superlativen hinwegsehen kann und geschichtliche Daten mag, dem kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen. Ich habe es regelrecht verschlungen.
Habt ihr das Buch bereits gelesen? Dann schreibt mir gerne eure Meinung zu dem Buch in die Komentarrrre.
Freizeitpirat Lucius
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