Riff Piraten (1939)
Ein Film von Alfred Hitchcock, welcher gleichzeitig einen wichtigen Meilenstein darlegt, denn war es der letzte Film, den der Regisseur in England drehte. Danach ging Hitchcock nach Amerika, um in Hollywood berühmt zu werden. Sein wohl berühmteste Werk stellt wohl der Horrorfilm „Die Vögel“ dar. Und als Vorlage für diesen Film stand das Buch „the birds“ von Daphne du Maurier. Warum ich das hier erwähne? Weil die Riff Piraten ebenfalls von Daphne du Mauriers Werk „Jamaica Inn“ inspiriert wurde. Daher könnte man an diesen Film sogar mit hohen Erwartungen herangehen. Doch das empfehle ich nicht, denn dann könnte man tatsächlich ein wenig enttäuscht werden. Wie auch bei den anderen alten Klassikern die ich bereits Rezensiert habe, wird es deutlich, dass gerade Filme mit den Jahren an Qualität verlieren. Vieles wäre heutzutage besser möglich und wenn man noch zu jung ist, um tatsächlich Nostalgie zu spüren, dann fällt einem die Bewertung besonders schwer.
Inhaltlich geht es um die junge Waise Mary, welche ihre Eltern verlor und deshalb nach Cornwall zu ihren Verwandten reist, um in dem Gasthaus „Jamaica Inn“ unterzukommen. (Diese Taverne gibt es wirklich und galt alt Vorlage für das Buch und somit auch für den Film.) Doch was die junge Mary damals noch nicht wusste war, dass Riff-Piraten ihr Unwesen treiben. Dies sind Strandräuber, welche mit Hilfe von falschen Lichtern Schiffe in die Riffe treiben und sich dann das Gut schnappen, welches an Land gespült wird. (Wer das Lied Geisterschiff von Schandmaul kennt, der hat davon sicherlich schonmal gehört ;)). Mysteriös ist vor allem, dass die Strandräuber stets wissen, wann ein Schiff vorbeikommen wird und wann es sich besonders lohnt. Nach und nach erfährt die junge Mary immer mehr von den üblen Machenschaften und auch der Strandvogt scheint sein Doppelleben zu führen. Alles in allem ist die Geschichte tatsächlich sehr interessant und spannend gestaltet und tatsächlich ansehenswert. Auch wenn es in dem Bereich besseres gibt.
Der Film ist der damaligen Zeit geschuldet in schwarz-weiß, was aber wesentlich besser zu der düsteren Stimmung des Films passt. Generell leben solche Krimis von ihrer Atmosphäre und diese gelingt wunderbar. Die Musik ist zwar quasi nicht vorhanden, aber das häufige Pfeifen in der Stille erzeugt auch ein bedrückendes Gefühl. Es dauert nicht lange, bis man auch erfährt wer der wahre Übeltäter ist und dennoch bleibt die Spannung bestehen, denn Hitchcock weiß es geschickt dieses Wissen zu nutzen und damit zu spielen.
Schauspielerisch sind die Leistung auch alle in Ordnung, vor allem der Bösewicht glänzt in seiner Rolle als charismatischem und intrigantischem Schurken. Insgesamt kann ich den Film für alle Piraten-Krimi-Fans empfehlen, die kein Problem damit haben sehr alte Filme zu genießen.
kompletter Film bei Youtube:
Daten:
Deutscher Titel: Riff-Piraten
Originaltitel: Jamaica Inn
Produktionsland: England
Erscheinungsjahr: 1939
Länge: 95min
Altersfreigabe: FSK 12
Regisseur: Alfred Hitchcock
Produzent: Erich Pommer, Charles Laughton
Drehbuch: Sydney Gilliat, Joan Harrison
Musik: Eric Fenby
Kamera: Bernard Knowles, Harry Stradling
Schnitt: Robert Hamer
wichtigste Schauspieler: Charles Laughton (Sir Humphrey Pengallan), Maureen O´Hara (Mary), Robert Newton (James Trehearne), Leslie Banks (Joss Merlyn) & Marie Ney (Patience Merlyn)
Bewertung:
Humor: 0 von 10 Dublonen
Handlung: 9 von 10 Dublonen
Spannung: 9 von 10 Dublonen
Musik: 3 von 10 Dublonen (quasi nicht vorhanden)
Gesamt: 7 von 10 Dublonen
Fazit:
Der Film ist definitiv für Krimi-Fans sehenswert und ich kann ihn auch für alle anderen empfehlen. Die Spannung wird bis zum Schluss aufrecht erhalten und es vermittelt tatsächlich ein Gefühl der damaligen Zeit. Das Thema der Piraten kommt aber ingesamt ein wenig knapp. Riff-Piraten sind ja ingesamt eher Küstenräuber und besitzen daher nur leichte Schnittpunkte mit den Piraten. Einzig am Ende sieht man auch mal ein Piratenschiff, wo alles dann auch endet. Aber der Film will ja auch kein Piraten-Abenteuer-Film sein, sondern viel mehr ein Krimi, wo es um Marys Begegnung mit den Schurken geht. Und dies ist rundum gelungen und fasziniert bis zum Ende. Außerdem gibt es den Film kostenlos bei Youtube zu sehen, was man durchaus nutzen könnte, um sich selbst ein Bild zu machen.
Habt ihr auch den Film gesehen? Und wie fandet ihr ihn? Schreibt mir eure Meinung in die Komentarrrre.
Freizeitpirat Lucius
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