Quis ut Deus: das Schmalzbrot der Götter

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schmalz

Ein Jahr nach dem Release von „Rumfassbar“ erscheint schon das neue Album von dem LARP-Barden Quis ut Deus, welches den bescheidenen Namen „das Schmalzbrot der Götter“ trägt. Und der Name ist hier auch Programm. So fett und dennoch streichzart hat Quis bisher noch nie geklungen 🙂 Inhaltlich ist es ein Tribut an sein Larp-Leben und den Freunden die er dort gefunden hat. Es steckt also eine Menge Herzblut in dem Album und das merkt man auch. Da ein Album aber stets eine begrenzte Anzahl an Titeln hat, bedeutet das für uns Piratenfans aber auch, dass die Piratenthematik weniger präsent ist. Das sollte aber nicht weiter stören, denn auch die restlichen Lieder überzeugen vollkommen. Reinhören lohnt sich.

1. Larpsong

Was läuft heute im Radio? Ach Quis! Genau so fühlt sich der Einstieg des Albums an. Quis singt darüber, warum er sich auf Larps freut. Wunderschön gemacht und da bekommt man echt selbst mal Lust auf ein LARP zu gehen. Wird vielleicht auch mal gemacht. Klingt zumindest extrem spaßig und will nicht jeder einmal ein Held sein? 🙂

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2. So dicht dran

Ein Lied welches motiviert weiter zu machen. Es bleibt offen, wobei man so dicht dran ist, aber so ist es dem Hörer selbst überlassen und das macht das Lied so motivierend. Dem Video zu Folge entstand dieses Lied bei der Millionärswahl und beinhaltet für Quis sicherlich, dass er dicht genug dran ist, um den Gewinn abzustauben. Das blieb aber leider nur ein Traum 🙂 Musikalisch wäre aber meiner Meinung nach ein tick mehr möglich gewesen. Es fehlt irgendwie der Höhepunkt im Stück. Vielleicht hätte auch eine Kürzung des Refrains und eine extra Strophe gut getan. Ist aber schwer zu sagen. Insgesamt ist es zwar sehr gefühlsvoll, aber etwas fehlt, damit man das Lied in Dauerschleife hören würde.

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3. Scheiß egal

Eine gesunde Lebenseinstellung wie ich finde. 🙂 Der Barde hat eine gewisse Narrenfreiheit, die er auch gerne einsetzt. Kann man mögen, muss man aber nicht. Kann mir vorstellen, dass viele Leute von einen Barden etwas erwarten, was dieser nicht liefern kann oder möchte und dann vielleicht enttäuscht sind. Da muss man dann einfach drüber stehen. Ich find das verdammt cool und vor allem das Ende überzeugt mich total. Ein tolles Lied, welches eine gute Lebenseinstellung weiter trägt.

 

4. Weil ich ein Ghul bin

Für mich das Beste Lied auf dem Album. Quis berichtet, wie das Leben eines Ghul ist und das mit so einer einprägsamen Melodie, dass man sofort extrem gute Laune bekommt und mitsingt. Wer beim Hören dieses Liedes nicht ein Dauergrinsen auf dem Gesicht hat, der hat echt keinen Humor. Noch besser wird das Lied aber noch durch seinen dramatischen Einstieg, der eigentlich gar nicht zum Rest des Albums passt. Das Lied kann man echt auf und abhören. Ein kleines Meisterwerk.

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5. Tanzt den Piraten

Endlich ein Lied für uns Piraten. Hier erfährt man, wie ein echter Pirat zu tanzen hat. Klingt ein wenig bescheuert, aber genau diesen Humor muss man einfach mal haben. Vor allem Live stelle ich mir das Lied spaßig vor, wenn die ganzen Fans dazu tanzen. Aber auch so bleibt das Lied aufgrund der einprägsamen Melodie sofort im Ohr hängen und es dauert nicht lange, da singt man schon mit und bekommt gute Laune. Ein ganz klein wenig bescheuert bleibt es aber schon. (Bzw. muss ich bei dem Lied immer an „tanzt das Brot“ denken. xD)

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6. Luftschiff

Ebenfalls ein Piratenlied, aber es geht hier nicht um die klassische Seefahrt, sondern in Richtung Steampunk, wo die verruchten Räuber über das Wolkenmeer segeln. Musikalisch fängt es die Steampunkthematik extrem gut ein. Vielleicht ein Tick zu monoton, aber auch das passt hier imho, weil das irgendwie zum Setting passt. Stempunk ist sowieso ein Musikgenre, was noch viel zu selten bedient wurde. Daher: gerne mehr davon!

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7. Mythodea

Ein Problem welches scheinbar akut ist. „Auf Mythodea gibt es kein Klopapier!“. Ob das stimmt? Angeblich soll man da König werden, wenn man Klopapier besitzt. Vielleicht gehe ich demnächst mal als nette Mumie vorbei und lass mich verehren 🙂 Hach, man wird ja noch träumen dürfen. Ich liebe das Lied einfach. Es geht sofort ins Ohr, ist ein klein wenig bescheuert und verströmt gute Laune. Was will man mehr?

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8. Linser Garde

Lasst euch vom Titel nicht täuschen. Alles Lügenpresse. Quis singt gar kein Lied über die Linser Garde! Und das zu Recht. Denn die Linser Garde haben den letzten Barden umgebracht, der das getan hat. Wirklich schlau. Auch wenn es nicht viel geholfen hat, wie das Ende des Liedes zeigt. Musikalisch und textlich gefällt es mir ebenfalls sehr gut. Das „Tatü Tata“ erinnert mich ein wenig an „Das erwachte Bewusstsein„, vor allem da die Akkordfolge danach ähnlich verläuft. Aber das ist sicherlich nur Zufall, denn solch alten Stücke kennt heutzutage fast niemand mehr. Aber interessant, welche Parallelen man so entdeckt. 🙂

 

9. Hurenzelt

Auf jedem Quis-Album darf das Lied nicht fehlen, was extrem unter die Gürtelline geht. Dieses Lied findet sich hier. Insgesamt gefällt es mir aber deutlich besser als „Piratenbraut“ vom ersten Album. Musikalisch auch wesentlich besser. Der Text stimmt auch. Interessant ist auch, das Quis die Wörter ausspricht, welche andere Musiker stets verschweigen. Tja, Quis nimmt halt kein Blatt vor dem Mund.

 

10. Schwarzes Eis

Ich muss gestehen, das ich dieses Lied anfangs nichts verstanden habe. Daher musste ich Quis befragen und fand heraus, dass „schwarzes Eis“ eine LARP-Gruppe ist. Sie stellen Wesen dar, welche nur wenig Emotionen zeigen und dementsprechend verschlossen wirken. Dadurch wird der Inhalt des Liedes erst verständlich. Musikalisch aber ein sehr schönes Lied und das obwohl ein Dudelsack mitspielt. Ja der Dudelsack nervt nicht und passt zur Musik. Erstaunlich aber wahr. Vor allem eine sehr schöne Kombo, da ich Ukulele und Dudelsack auch noch nie zusammengehört habe. Und das Ergebnis ist unglaublich schön. Gerne mehr Lieder davon.

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11. Trosstaverne

Der Stil erinnert mich ein wenig an Samsas Traum. Hat den gleichen märchenhaften Flair. Aber solche Lieder mag ich auch total. Hinzu kommen die Zwischenlaute im Hintergrund und der gesangliche Bass ist echt atmosphärisch. Da macht das Zuhören richtig viel Spaß. Ruhig mehr von dem Musikstil. Definitiv eins meiner Lieblingslieder auf dem Album.

 

12. Schwarzer Kreis

Ein Trinkspruch als Intro und dann startet das Lied. Auch dieses Lied habe ich anfangs nichts verstanden und musste Quis fragen. „Schwarzer Kreis“ stellt eine Söldnergruppe dar, welche mehr für ihre Trinkgelage bekannt sind, als für ihre harten Kämpfe. Daraus ergibt sich dann auch der Rest. Jetzt kenne ich sie auch 🙂 Musikalisch sehr schön gemacht und der Söldnerhaufen wird sich sicherlich auch für bedanken 🙂

 

13. Eines Tages

Für Quis-Verhältnisse musikalisch etwas rockiger. Hier kommt die E-Gitarre wieder zum Einsatz. Thematisch geht es darum, dass eines Tages die Welt untergehen wird. Trifft leider gar nicht meinen Musikgeschmack und der Text reißt es meiner Meinung nach auch nicht raus. Musik ist ja immer Geschmackssache und für mich passt dieser Stil einfach nicht. Andere die es ein wenig rockiger mögen werden aber hier sicherlich voll auf ihre Kosten kommen. Ich mag die akustischen Titel aber deutlich mehr.

 

14. Danke

Quis bedankt sich bei seinen Fans. Auch hier findet sich die E-Gitarre wieder. Wäre ohne diese imho auch besser, aber wie gesagt, dass ist Geschmackssache. Textlich gefällt es mir aber extrem gut. Als Abschiedslied sehr passend und damit rundet es das Album auch sehr schön ab. Insgesamt also auch ein sehr schöner Titel, der zu überzeugen weiß.

 

Fazit: 8 von 10 Dublonen

Insgesamt ein Album, welches ganz speziell für die LARP-Szene geschrieben wurde und daher für jene Gruppe ganz besonders schön sein muss. Da ich bisher mit der LARP Szene wenig zu tun hatte, sind mir viele Begriffe nicht immer ein Begriff und dennoch schafft es das Album mich in ihren Bann zu ziehen. Titel wie „Weil ich ein Ghoul bin“, „Tanzt den Piraten“, „Mythodea“ und „Trosstaverne“ sind einfach so unglaublich gut gemacht, dass man sie gerne auf und ab hören kann. Aber auch der Rest überzeugt bis auf ein paar Titel (die aber wiederum Geschmacksache sind) vollkommen. Wenn ich aber meine Augenklappe aufsetze, empfinde ich, dass es doch ein wenig schade ist, dass so wenig Piratenlieder ihren Weg auf das Album gefunden haben. Aber der Wunsch wird vielleicht beim nächsten Album erfüllt. An Ideen scheint es Quis zumindest nicht zu mangeln und daher bleibe ich gespannt, was uns da noch erwartet. „Schmalzbrot der Götter“ bleibt aber definitiv ein Album, welches ich jedem nur empfehlen kann, der auf LARP-Musik steht. Mehr LARP gibt es sonst nur auf Conventions 🙂

 

Zum Abschluss noch eins der humorvollsten Bilder von Quis seiner Seite:

Quis ut Deus, Sorry Jack

 

 

Konntet ihr auch schon einen Blick aufs Album werfen? Dann schreibt mir ruhig eure Meinung in die Komentarrrre.

Freizeitpirat Lucius

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