Der größte aller Freibeuter

Der größte aller Freibeuter (1970)

Freib

Wenn man Nachts so gegen zwei den Fernseher einschalten, dann laufen hin und wieder mal ein paar alte Klassiker. Genau so wurde ich auch auf diesem Film aufmerksam, der den bescheidenen Namen trägt „Der größte aller Freibeuter“. Und genau dies ist hier Programm. Der Hauptheld und Piratenkapitän Jeffrey Brook ist so dermaßen von sich überzeugt, dass er sich wohl tatsächlich als den größten Freibeuter der Meere ansieht. Und dies zurecht, denn das Drehbuch erlaubt es ihm spielend durch die Geschichte zu springen, nie wirklich in Gefahr und immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Insgesamt nimmt sich der komplette Film nicht wirklich ernst und in gewissen Zügen könnte man denken, dieser Film sei ein Vorläufer der berühmten Terence Hill & Bud Spencer Reihe. Denn auch hier haben wir einen Helden, der dumme Sprüche von sich gibt und einen dicken Kämpfer, der Schläge ohne zu zucken einsteckt und Gegner mit einem Schlag aus den Latschen haut. Hinzu kommt, dass Jeffrey die Synchronstimme von Terence Hill bekommt, was den Vergleich manchmal noch deutlicher macht. (Achja und die Synchronstimme von Louis D Funes ist auch dabei) Dennoch kommt der Film nicht ganz an diese Filmreihe heran. Dazu aber später mehr.

Inhaltlich geht es um den Piraten Jeffrey Brook, welcher sein Schiff bei einem Kartenspiel verloren hat und sich deshalb gefangen nehmen ließ, nur um sich beim Transport zur Gefängnisinsel zu befreien und das Schiff zu kapern. Die Gefangenen an Bord nahm er sofort in seine Mannschaft auf und zusammen machten sie als Piraten die Weltmeere unsicher. Später geht er ein Bündnis mit einem Engländer ein und hilft den Einheimischen einen Aufstand anzuzetteln, der die Portugiesen aus dem Land befreien soll. Jeffrey selbst hat es aber eher auf das Gold abgesehen, welches im Fort versteckt liegt und verfolgt somit seine eigenen Ziele.

Der komplette Film besitzt Seekämpfe, Fechtduelle, humorvolle Momente und ist theoretisch ein gelungener Piratenfilm, wenn die Witze besser zünden würden. Es gibt eigentlich zwei Arten von gelungenem Humor. Der eine ist intelligent und ist aus dem Grunde witzig, weil es tatsächlich witzig ist. Dann gibt es der Humor, welcher so dermaßen bescheuert ist, dass es wieder gut wird. In dem Film finde ich nichts davon. Es sind eigentlich nur Kleinigkeiten die stören, aber hier hätte mehr Ernsthaftigkeit tatsächlich wunder gewirkt. Nichtsdestotrotz ist der Film sehr unterhaltsam, wenn die Ansprüche nicht so hoch liegen.

 

Daten:

Deutscher Titel: Der größte aller Freibeuter

Originaltitel: Il corsaro

Produktionsland: Spanien/Italien

Erscheinungsjahr: 1970

Länge: 87min

Altersfreigabe: FSK 12

 

 

Regisseur: Antonio Mollica

Produzent: Copercines

Drehbuch: Eduardo Manzanos Brochero und Mino Roli

Musik: Angelo Francesco Lavagnino

Kamera: Emilio Foriscot

Schnitt: Enzo Alabiso

wichtigste Schauspieler: Robert (Bert) Woods (Jeffrey Brook), Tania Alverado (Bridget)

 

 

Bewertung:

Humor: 6 von 10 Dublonen

Handlung: 7 von 10 Dublonen

Spannung: 6 von 10 Dublonen

Musik: 5 von 10 Dublonen

Gesamt: 7 von 10 Dublonen

 

 

Fazit:

Der größte aller Freibeuter ist ein Film den man sich ruhig mal ansehen kann, wenn man eine etwas unterhaltsame und humorvolle Variante des Piratengenres sucht. Wer auch mit alten Terence Hill und Bud Spencer Filmen etwas anfangen kann (zb. Freibeuter der Meere), der wird hier definitiv nichts falsch machen. Eine ernste Piratengeschichte darf man hier aber nicht erwarten. Dafür ist ein wenig zu sehr überzeichnet.

 

Kennt ihr auch diesen Film und wollt etwas dazu schreiben? Dann tut es gerne in den Komentarrren.

 

Freizeitpirat Lucius

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