Ye Banished Privateers: The Legend of Libertalia

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Ye Banished Privateers, The Legend of Libertalia, CD, Cover

Das zweite Album der schwedischen Piratenband überzeugt abermals vollkommen. Sofort kommt piratige Stimmung auf, alle Lieder passen zusammen und doch ähneln sie sich nicht und bleiben stets abwechslungsreich. Fast alle Lieder gehen sofort ins Ohr und wenn nicht der englische Text wäre, wüsste ich nicht was die Band machen müsste um mir noch mehr zu gefallen. Hier stimmt einfach alles. Unbedingt mal reinhören.

Kommen wir aber zu den einzelnen Lieder:

 

Tracklist:

1. Bring Out Your Dead

„Bringt raus eure Toten!“ Ja genau darum geht es in diesem Lied. Eine Seuche macht sich im Land breit und früher gab es Leute, welche die Leichen auf Leichenwägen gesammelt haben. Und die riefen dann immer „Bringt raus eure Toten!“. Wer das nicht kennt, der sollte unbedingt mal Monty Python schauen und zwar >hier<. Ob sich die Privateers das Intro davon abgeleitet haben? Möglich wäre es auf alle Fälle. Unabhängig davon ist dieses Lied unheimlich stimmungsvoll. Durch die Flöte wird musikalisch eine fröhliche Stimmung erzeugt, aber der Inhalt gibt eigentlich nichts zum Lachen. Ganz so wie der britische Humor. Dennoch ein wahnsinnig guter Auftakt des Albums.

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2. You and Me And The Devil Makes Three

Ein Liebeslied der anderen Art. Eine Sklavin und ein Pirat, die sich verlieben, dann zusammen zur See fahren, Schätze einsammelten und dann gnadenvoll untergingen. Aber auf dem Meeresgrund werden sie immer beisammen sein. Zusammen mit dem Teufel, der sie immer begleitet hatte. Ein tolles Lied, welches sofort ins Ohr geht, auch weil es einfach eine so schöne Melodie hat. Ganz anders als die klassischen Liebeslieder.

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3. Gangplank
Piraten haben es einfach. Wenn jemand bestraft werden muss, dann kann man ihn problemlos über die Planke schicken. Im Zweifelsfall immer die beste Lösung. Genau um den Spaß den sowas macht handelt dieses Lied. Auch dieses Lied geht sofort ins Ohr und bei „Throw them in the sea!“ grölt bald schon jeder mit. Unglaublich toll gemacht. Manchmal habe ich das Gefühl ich wiederhole mich, aber bei der Band stimmt einfach jedes Lied. 🙂

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4. Lonely it Be

Ein eher melancholisches Lied. Traurig und getragen trägt der Sänger vor, wie einsam das Leben auf See ist. Die Melodie klingt fast exakt so wie „Banditenbegräbnis“ (ein altes Volkslied, u.a. von der leipziger Folksession Band gespielt. Leider nicht bei Youtube zu finden). Ich vermute aber mal das ist nur sehr großer Zufall. Dennoch Wahnsinn, wie ähnlich sich das anhört. Aber trotzdem ein sehr schönes Lied, auch wenn es ein wenig traurig stimmt.

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5. Dead Man´s Song

Was macht man, wenn man einmal angeheuert hat und nicht mehr frei kommt? Ganz einfach, man hängt sich auf. Tatsächlich handelt genau dieses Lied davon, bleibt aber immer stets sehr fröhlich. Dieser Widerspruch zwischen Text und Melodie findet sich häufig bei der Band, aber genau das macht den schwarzen Humor der Band aus. Ich finde es sehr unterhaltsam und auch hier ist der Ohrwurm sofort vorprogrammiert. „Set me free!“

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6. Sticks and Stones

Kennt jemand „The Rattlin´Bog“ oder aber „Ork im Walde„? Das sind Lieder, wo die Strophen immer länger und schwieriger werden.Ye Banished Privateers präsentiert die piratige Version davon. Ein Mann versucht den besseren Herrn zu gefallen und versucht immer mehr Berufe aus. Doch seine Bestrafungen werden immer größer und schlimmer. Daher beschließt er Pirat zu werden und tut dann den hohen Herren all das an, was sie auch ihm angetan hatten. Humorvoll, bitterböse und auch ein Funken Wahrheit. Wirklich tolles Lied. Vor allem der Chorgesang beeindruckt im Refrain.

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7. Libertalia

Wohl DAS Lied von ye Banished Privateers. Einfach weil es einfach ein Lied mit unglaublich viel Kraft und Energie ist. Das sind eigentlich alle Lieder, aber hier merkt man es am Besten. Die Melodie ist ein wenig geklaut von „To the sea“(>hier< u.a. von Katzenjammer interpretiert), was aber nicht schlimm ist. Bei Libertalia handelt es sich um eine Geschichte, wo sich die Forscher nicht einig sind, ob es die Stadt wirklich gab oder nicht. Sie wird tatsächlich nur in einem einzigen Buch erwähnt („A General History of the Most Notorious Pyrates“, Charles Johnson, London, 1728). Darin soll der Kapitän Mission eine Republik aufgebaut haben, die eine Utopie glich. Die Piratenrepublik Libertalia, welche irgendwo im indischen Ozean gelegen haben sollte (angeblich an der Nordküste von Madagaskar). Dort lebten alle Piraten frei und gleichberechtigt zusammen (unabhängig ihrer Nationalität, Hautfarbe etc.) und nannten sich fortan Liberi. Sie lebten als Bauern und Fischer und versorgten sich selbst. Geteilt wird alles gleichermaßen unter allen Einwohner. Niemand wurde bevorzugt oder schlechter behandelt. Piraterie gab es nur noch um Sklaven zu befreien. Daher ein friedliches Land, wo es nichts zum Beschweren gab. Wie endete die Geschichte? Die Ureinwohner (Madagassen) fühlten sich bedroht und griffen die ahnungslosen Liberi hinterrücks an, um alles nieder zu machen. Die Stadt wurde vollständig zerstört und Kapitän Mission konnte gerade so fliehen. Beim Rückweg nach Amerika geriet sein Schiff aber in einen Sturm und versenkte den ruhmreichen Helden. Damit war Libertalia vollständig besiegt. Zumindest fast, denn im Lied von Ye Banished Privateers lebt der Geist weiter. Wer den Mut hat sich das Making Of zu dem Lied anzuschauen, der sollte gewarnt sein: Die Jungs und Mädels sind gar keine echten Piraten und sehen vollkommen normal aus! Aber schaut selbst: >klick<.

Reinhören bei Youtube: Libertalia MarkierenÖffnen

 

8. Ship is Sinking
Ein weiteres Lied mit Ohrwurmpotential. Tatsächlich auch eins meiner Lieblingslieder der Band (obwohl das sind ja fast alle:)). Ich habe das Lied zum ersten mal Live in Hameln gehört und fand das so toll, wo alle Fans dann immer leicht in die Hocke gegangen sind bei der stelle „Ship is sinking down“. Das war unglaublich bewegend und hat echt viel Spaß gemacht. Mal sehen ob sich das auch bei anderen Konzerten so umsetzen kann. Inhaltlich geht es hier wie der Name schon vermuten lässt darum, dass das Schiff am Sinken ist. Es geht also unter und alle Mann sterben. So wie es nunmal ist im wahren Leben. 🙂

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9. Cat O´Nine
Habe ich schonmal erwähnt, dass Ye Banished Privateers Lieder haben, welche unheimlich fröhlich sind und dennoch einen eher derben Text haben? Das wäre ein weiteres. Cat o´Nine ist die „Neunschwänzige“. Eine Lederpeitsche mit 9 Striemen. Soll wohl unglaublich weh tun und die Haut vom Fleisch ziehen. Für Folter und Bestrafungen sicherlich sehr dienlich. Das Problem ist nur, dass der Protagonist des Liedes seit seiner Kindheit nur bestraft wurde und daher eine eher perverse Freude an Schlägen entwickelt hat. Daher freut er sich über die Schläge und die Neunschwänzige wird daher auch als „alter Freund“ betitelt. So derbe der Text auch ist, umso fröhlicher die Melodie. Unglaublich tolles Stück.

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10. Fisher Lass
Das vielleicht schönste Lied der Band. Eine zurückgebliebene Frau hofft auf die Wiederkehr ihres Fischers, doch dieser ist auf dem Meer umgekommen. Dennoch hofft sie weiter auf seine Rückkehr, auch wenn die Zeichen immer deutlicher werden. Sehr melancholisch und geht sofort unter die Haut. Ein wirklich grandioses Ende für das wohl epischste Piratenalbum aller Zeiten. Achja, wer das ganze auf Schwedisch hören will, Magda Andersson hat ein sehr schönes Cover vorzuweisen, >hier< zu finden.

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Fazit: 10 von 10 Dublonen

Man hat sicherlich schon gemerkt, dass ich von dem Album sowie von der Band extrem begeistert bin. Eigentlich gibt es nicht mehr viel zu sagen. Jeder der Piratenmusik mag, wird hieran definitiv nicht vorbei kommen. Besser geht nicht. Nur wo ist der Rum?

 

Freizeitpirat Lucius

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