>Zum Hauptthema “Die Schatzinsel”<
(Porträt Robert Louis Stevenson, 1887, Gemälde von John Singer Sargent )
Welche Macht das Schreiben von Geschichten und die damit verbundene „Flucht“ aus der Realität verleiht wird besonders in dem Fall von Robert Louis Stevenson (13.11.1850) deutlich, welcher zu den bekanntesten und wichtigsten Schriftstellern seiner Zeit zählt.
Sein ganzes Leben über war Stevenson von einer Atemwegserkrankung geplagt und konnte deshalb nur eine zeitlang auf eine normale Schule gehen und es dauerte nicht lange, bis ihm auch das nicht mehr möglich war und er Privatunterricht bekam. Seine Karriere minderte das nicht, denn er schaffte es trotz dieses Handycaps Ingenieruswesen zu studieren (was er aber aufgrund einer Tuberkuloseerkrankung nicht abschließen konnte) und später erfolgreich ein Jurastudium abzuschließen. Er hätte sogar die Möglichkeit gehabt als Anwalt tätig zu werden, doch Stevenson entschied sich dagegen, denn das Schreiben bereitete ihm eine größere Freude. Er brauchte diese Flucht aus der Realität, um Dinge erleben und spüren zu können, die ihm aufgrund seiner Krankheit verwehrt blieben. Seine große Leidenschaft war es auch zu vereisen (Beispielsweise nach Frankreich, Kalifornien und die Südsee). Das alles begeisterte ihn sehr und trotz seiner Krankheit hatte er stets das Gefühl ein schönes Leben zu führen.
Mit 30 heiratete er Fanny Osbourne, welche 10 Jahre älter war als er und zwei Kinder mit in die Ehe brachte. Einer dieser Söhne namentlich „Lioyd“ stellte die Inspiration für das Werk „Die Schatzinsel“ dar. Denn als Stevenson aufgrund seines Krankheitszustandes am Reisen gehindert wurde, malte er zusammen mit seinem Stiefsohn eine Karte auf der eine Insel abgebildet wurde. Von diesem Bild war der Schriftsteller so begeistert, dass er beschloss daraus eine Geschichte zu kreieren und diese seinem Stiefsohn zu widmen. Jim ist daher nicht nur zufällig genauso alt wie Lioyd und weist viele Gemeinsamkeiten auf.
Trotz seines Ehrgeizes und Interesse am Projekt dauerte es dennoch relativ lange, bis er es schaffte die Geschichte fertig zu schreiben, denn sein Gesundheitszustand verschlechterte sich tagtäglich. Erst während seiner Kur in Davos gelang es ihm jeden Tag ein Kapitel der Geschichte zu schreiben. 1881 druckte die Zeitschrift „Young Folks“ seine Geschichte Kapitelweise ab, doch gelang die Geschichte zu dieser Zeit noch nicht zur Berühmtheit. Erst als 1883 das vollständige Werk in Romanform erschien und mehrere Holzschnitten sowie ein Frontispiz der Schatzkarte enthalten war, schaffte es das Werk zum Erfolg. Innerhalb weniger Jahre verkaufte er insgesamt 75.000 Exemplare. Bis heute hat das Werk nicht an Bedeutung verloren und zählt neben Robinson Crusoe, Tom Sawyer, Alice im Wunderland und der Zauberer von Oz zu den bedeutendsten Werken seiner Zeit.
Schon mit 44 Jahren verstarb Stevenson am 3.12 1894 in Samoa. Von außen betrachtet möchte man meinen, dass Stevenson ein schreckliches Leben gehabt haben musste, da er aufgrund seiner Krankheit nur Probleme hatte und auch sehr früh verstarb. Doch dem ist nicht so. Das Schreiben und der damit verbundenen Flucht vor der Realität, seine Familie und Frau, die stets zu ihm hielten, sowie seine Freunde und Kollegen und letztendlich auch Leser bescherten ihm ein schönes Leben. Was wir von Stevenson lernen können ist vor allem eins:
„Egal was uns das Leben für Hürden stellt, es ist möglich daraus mit genug Ehrgeiz und Freude ein erfolgreiches und zufriedenes Leben zu führen“
In diesem Sinne Danke ich Rober Louis Stevenson für seine Werke, die nicht nur „Die Schatzinsel“ betreffen, sondern auch berühmte Werke wie „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ und „Der Flaschenkobold“. Für mich als zukünftiger Semi-Schriftsteller und Literaturliebhaber ist er ein sehr großes Vorbild und ich verdanke ihm viel. Ein Schriftsteller, der sicherlich unvergessen bleibt.
Ruhe in Frieden Robert Louis Stevenson
Freizeitpirat Lucius
Hinterlasse ein Kommentarrrr: